Freitag, 17. Oktober 2014
Fremde Ohren hören manchmal besser als einheimische
Ein Schweizer Bahn-Mitarbeiter fuhr mit unserer Bahn, der DB. Er twitterte seine Erfahrungen. Sie waren ernüchternd. "In Deutschland", schrieb er (SZ vom 15.10.2014, S.1), "haben Züge keine Verspätung, sondern eine voraussichtliche Ankunftszeit". Dann blieben nur noch "Reisemöglichkeiten". Genau. Diese mit Euphemismen gespickten Tröstungen sind mir noch gar nicht aufgefallen. Die Verachtung und das Desinteresse für die auf den Bahnsteigen Gestrandeten sind enorm. Die Neigung, das Versagen nicht zuzugeben, sondern zu verwischen mit einer Verdrehung mit einem Versprechen aus dem Repertoire der Marketing-Freundlichkeit, vertraut. Und meine Neigung, nicht hinzuhören und mich zu unterwerfen, beschämend. Eine BahnCard für den Schweizer!
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