Dienstag, 31. Januar 2017

Neues von der Heiligen Kuh XXXXX: das Lügen hat (demnächst) ein Ende

Vergangenen Samstag (28.1.2017) lautet der Aufmacher des Wirtschafts-Buches (der Frankfurter Allgemeinen, S. 19): "Verdacht gegen Winterkorn wird stärker". Wird stärker. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen gegen ihn bestätigt; in der Folge waren seine Dienst- und Privaträume durchsucht worden. Der Komparativ stärker ist ein treuherziger Komparativ - unangemessen für die Zeitung für die klugen Köpfe. Der Verdacht war schon immer stark - das konnte man sich an fünf Fingern abzählen; wenn man denn so viel brauchte. Damit ein Verdacht strafrechtlich relevant ist, muss er substantiiert sein. Das ist er offenbar jetzt - ausreichend für weitreichende Ermittlungen.

Seltsam, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung so unscharf formuliert. Der Aufmacher wird von diesen Sätzen flankiert: "Im Abgasskandal von VW gerät der frühere Vorstandschef weiter unter Druck. Die Staatsanwälte ermitteln nun auch wegen Betrugs gegen ihn". Das taten sie schon eine ganze Weile; anderenfalls hätten sie ihren Verdacht nicht substantiieren können.

Vierzehn Tage zurück - s. meinen Blog vom 1.1.2017. An diesem Tag hatte  die Zeitung vermeldet: "Sechs Manager wurden angeklagt". Carsten Germis hatte  diesen Vorgang in den U.S.A. mit den Worten kommentiert: "Die Spitze von VW in Wolfsburg kann damit aufatmen". Diese Fehleinschätzung war ebensfalls seltsam. Nicht nur, dass Germis riskierte, sich als naiver Journalist zu präsentieren. Er hatte eine falsche Prognose der Beruhigung riskiert. Offenbar ist er mit den strafrechtlichen Ermittlungen nicht einverstanden. Oder ist der Satz mit dem Aufatmen ironisch gemeint?

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen