Von Anfang an waren die Bewegungs- und Lebenseinschränkungen als Interventionen zur Kontrolle der Pandemie und zur Reduktion der Infektionen begründet worden mit dem mehr oder weniger eingeschmuggelten Versprechen der Rückkehr zur alten Normalität. Olaf Scholz führte einen gewissen Realismus ein und sprach (immerhin) angesichts der eingeschränkten Lebensrealität von der neuen Normalität. Wohin man hörte: die Normalität blieb in den öffentlichen Texten eine Art tröstendes Leitmotiv (alles wird wieder gut). So tröstet man sich in schlechten (ausweglosen) Zeiten. Ob denn die pandemische Lebenslage zur Derealisation beiträgt?
Wo sind wir? Im Irgendwo eines Zustandes des lähmenden, schwer erträglichen Wartens & (medial tüchtig verstärkten) Klagens. Unsere Politikerinnen und Politiker haben ihm leider nachgegeben, immer wieder beflissen anzukündigen: sicherlich bis zu den Sommerferien/Schulbeginn/Weihnachten/Ostern/Pfingsten/Sommerferien ....sind wir soweit, dass...
Wenn man einen Verlauf nicht kennt, kann man ihn nicht vorher sagen. Eltern sind schlecht beraten, ihre mächtig drängenden Kinder auf der Urlaubsfahrt (Wie lange noch?) mit dem Versprechen zu vertrösten: bald. Eltern sollten gegenhalten. Das ist natürlich lästig und anstrengend. Ob denn unsere Politikerinnen und Politiker sich nicht trauen, uns nicht zu trösten? Ob sie uns für Kinder halten, die glauben & klagen, sich nicht aushalten zu können? Man muss es vermuten. Sollte es zutreffen, haben sie ihr politisches Amt missverstanden. Politik ist ein Realitätsgeschäft. Man muss sich allerdings trauen, sich der Realität zuzuwenden.
Kann man mehr sagen? Als Laie: Nein. Man kann sich nur wiederholen. Wenn man will, kann man sein Repertoire erweitern mit Hilfe des NDR Pocasts mit Sandra Cisek und Christian Drosten.
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