Freitag, 13. August 2021

Zweifeln ist nicht gestattet

Es gibt Gründe, sich nicht impfen zu lassen: die Angst vor bedrohlichen, unbekannten Impf-Reaktionen; der Widerwille, sich einer fremden Autorität zu unterwerfen und sich zu fügen; die Kränkung, abhängig zu sein oder sich abhängig zu machen. Kennen wir doch alle. Die Einnahme eines Medikaments oder der Eingriff durch eine Impfung ist ein Experiment: Ausgang ungewiss. Meistens geht es gut aus; manchmal nicht. Meistens hilft das Medikament oder der Eingriff; machmal geht es schief. Das wissen wir alle. Über gescheiterte Behandlungen wird nicht systematisch Buch geführt. Wie auch? Ein Arzt beispielsweise medikamentiert häufig  nach Versuch & Irrtum. Warum werden die paar (Impf-)Zweifler & Zweiflerinnen (wir kennen ihre Zahl nicht) in der öffentlichen Diskussion kujoniert (statt großzügig mit den Kosten des Testens zu sein) und zum Schweigen verdonnert? Weil Zweifel stören, verunsichern, irritieren, ernüchtern. Was nichts anderes bedeutet als: weil wir Schiss haben und nicht aufgestört werden möchten. Weil wir ahnen: uns blühen andere Zeiten. Weil wir ahnen: so geht es nicht weiter. Weil wir nicht wissen, wie es weiter gehen wird. Weil wir nicht wissen, wie wir die Kurve kriegen. Weil wir wissen: im gegenwärtigen Tempo unserer Lebensformen geht es nicht weiter. Wie dann? Diese Frage öffentlich zu diskutieren, ist - meine Vermutung - tabuisiert. Wir haben es eilig. Wir möchten die natürlichen Prozesse überholen. Ein Beispiel: die Herdenimmunität. Was ist, was bei seiner Replikationsgeschwindigkeit wahrscheinlich ist,  wenn das Virus schneller mutiert, als unsere Vakzine reichen? Ein zweites Beispiel: die Erderwärmung. Was ist, wenn der Norden bald so heiß sein wird, wie es der Süden schon ist? Svenja  Schulze, unsere Ministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sagte neulich: Unser Planet ist in Lebensgefahr. Wir wissen, was sie sagen will: wir sind in Lebensgefahr. Das ist nun nicht neu. Was Svenja Schulze nicht sagte: die Veränderungen, die uns künftig aufgezwungen werden, sind schrecklich; auf keinen Fall können wir jetzt darüber sprechen. Aber wann?