Freitag, 26. Juli 2024

Die große Verschwendung: "Elektromobilität"

Der Plan der Kanzlerin -  bis 2020 eine Million Elektroautos für den privaten Verkehr - war planlos. Angela Merkel, immer besorgt um ihr Überleben als CDU-Kanzlerin, hatte ihren Beitrag des politischen Larifari geleistet. Gründliches Nachdenken über die Voraussetzungen und Implikationen dieses Projekts wäre nicht schlecht gewesen. Stattdessen die verschwenderische Idee des Austauschs der Antriebsform. Unglaublich teures Blech. Ging es auch ein paar Nummern kleiner mit den Mitteln und den Materialien, die wir hier haben und produzieren können? Ging es auch mit einer gut durchdachten Verkehrspolitik?

Wir erleben den vertrauten Tagtraum ein zweites Mal: nach der unerschöpflichen Atomkraft die unerschöpflichen Kräfte des Windes und der Sonne. Das Paradies der preiswerten & sauberen Mobilität (einer alten, offenbar unerschütterlichen Parxis) wartet (immer noch oder erneut, wie man es sieht). Die Fantasie der Unendlichkeit und der Unvergänglichkeit. Eine Menge Leute laufen besoffen von den Möglichkeiten der Verschwendung und Ausbeutung durch die Republik. Wenn nur nicht  die Frage der Speicherung der unendlichen Energie und der Batterien wäre. Neue Wünsche, neue Produkte, neuer Markt. Der Planet gehört weiterhin uns. Wir lassen die Sektkorken knallen. Nur können nicht Alle mittrinken.

 

(Überarbeitung: 108..2024)

Donnerstag, 25. Juli 2024

Mäkeln ist die bundesdeutsche Parade-Disziplin

Im Morgenmagazin WDR 5 hörte ich heute Morgen (25.7.2024), dass der amtierende US-Präsident in seiner Fernsehansprache nur unpersönliche Sätze zu seiner Entscheidung gesagt hätte, den Versuch, ein zweites Mal zu kandidieren, aufzugeben. Worüber hätte er noch Auskunft geben sollen? Was fehlte der Rundfunkjournalistin Brandt? Womit war sie unzufrieden? Das öffentliche Forum ist keine psychotherapeutische Gruppe. Man muss nicht persönlich werden. Man muss auch in einer psychotherapeutischen Gruppe nicht persönlich werden. Man darf sich schützen. Evan Osnos, Autor der Zeitschrift The New Yorker, kommentierte Joe Bidens Entschluss mit den Worten: "But, in stepping out of the race, he took one more step to protect the system he has devoted his life". Das war genug und sagt genug.

 

Mittwoch, 24. Juli 2024

Wo sind die Töne des Aufschreis der Erleichterung und des Auflebens über Joe Biden und Kamala Harris in unserer öffentlichen Diskussion?

Kein lauter ARD- und ZDF-Jubel über das baldige Ende des Raubaukentums von Donald John. Stattdessen ungläubige, muffelnde Skepsis gegenüber der am 20. Oktober 1964 geborenen Kamala Harris. Hat sie überhaupt Chancen? Werden die Republikaner sich dennoch behaupten mit ihrem Salonlöwen?

Werden sie nicht. Donald John Trump weiß nicht, wohin. Er fürchtet sich - ausgelacht zu werden von der erfahrenen Staatsanwältin, die angekündigt hat, den "Trump Typus" zu kennen  aus einer Vielzahl von Verfahren. Das Vergnügen am Holzhacken wird ihm vergehen. 

Aber ganz so zurückhaltend ist unsere öffentliche Diskussion auch nicht. Vor ein paar Tagen rutschte Constantin Schreiber in den ARD-Nachrichten die Formel vom missglückten Attentat heraus. Die  Fehlleistung einer vertrauten Ambivalenz. Wir kennen sie seit den 80er Jahren, als Franz-Josef Strauss und Helmut Schmidt im Bild des Boxringes von einer feixenden Öffentlichkeit aufeinander zugeschoben wurden: nicht schlecht, wenn einer einmal mit einer dicken Backe zu Boden geht. Wir können uns jedenfalls trauen, uns zu freuen über den US-amerikanischen Aufschwung an Zuversicht. Die USA bleiben die USA. Die kriegen das mit ihrer Befürchtung vor ihrer enormen ethnischen Vielfalt  demokratisch hin. Der melting pot arbeitet weiter mit hoher Temperatur.  

 

(Überarbeitung: 25.7.2024)