Mittwoch, 24. Juli 2024

Wo sind die Töne des Aufschreis der Erleichterung und des Auflebens über Joe Biden und Kamala Harris in unserer öffentlichen Diskussion?

Kein lauter ARD- und ZDF-Jubel über das baldige Ende des Raubaukentums von Donald John. Stattdessen ungläubige, muffelnde Skepsis gegenüber der am 20. Oktober 1964 geborenen Kamala Harris. Hat sie überhaupt Chancen? Werden die Republikaner sich dennoch behaupten mit ihrem Salonlöwen?

Werden sie nicht. Donald John Trump weiß nicht, wohin. Er fürchtet sich - ausgelacht zu werden von der erfahrenen Staatsanwältin, die angekündigt hat, den "Trump Typus" zu kennen  aus einer Vielzahl von Verfahren. Das Vergnügen am Holzhacken wird ihm vergehen. 

Aber ganz so zurückhaltend ist unsere öffentliche Diskussion auch nicht. Vor ein paar Tagen rutschte Constantin Schreiber in den ARD-Nachrichten die Formel vom missglückten Attentat heraus. Die  Fehlleistung einer vertrauten Ambivalenz. Wir kennen sie seit den 80er Jahren, als Franz-Josef Strauss und Helmut Schmidt im Bild des Boxringes von einer feixenden Öffentlichkeit aufeinander zugeschoben wurden: nicht schlecht, wenn einer einmal mit einer dicken Backe zu Boden geht. Wir können uns jedenfalls trauen, uns zu freuen über den US-amerikanischen Aufschwung an Zuversicht. Die USA bleiben die USA. Die kriegen das mit ihrer Befürchtung vor ihrer enormen ethnischen Vielfalt  demokratisch hin. Der melting pot arbeitet weiter mit hoher Temperatur.  

 

(Überarbeitung: 25.7.2024)

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