Mittwoch, 14. April 2021

Pandemisches Im-Kreis-herum-laufen

Am 28.10.2020 schlug Angela Merkel, als sie im Bundestag ihre Interventionen zum Management der Pandemie beschrieb, den (juristisch) nur ungefähr begründeten Dreiklang an: die Maßnahmen eines (halbherzigen) Lockdowns seien: "geeignet", "notwendig" und "verhältnismäßig". 

 10.12.2020: in den Tagesthemen der A.R.D. wurde Heyo Kroemer, Chefarzt an der Berliner Charité, zur Überlastung einer Intensivstation von Caren Miosga befragt.

Heyo Kroemer: "Wir sind an der Grenze des Machbaren".

Caren Miosga: "Es wäre also gut, das Leben vor Weihnachten noch weiter runter zu fahren?"

Heyo Kroemer: "Ich würde das nicht mit dem Wort gut verbinden, es ist meines Erachtens unbedingt notwendig zu reagieren".

13.4.2021:  in den Tagesthemen der A.R.D. wurde Michael Hallek, Direktor der Klinik I für innere Medizin an der Uni Köln, von Ingo Zamparoni befragt: "Aber geht es nur darum, dass die Situation zu kippen droht oder würden Sie sagen: in manchen Bereichen sind wir schon am Poller?"

Michael Hallek: "Es ist fünf nach zwölf".

Die beiden Chefärzte bleiben verbindlich, aber ihre Sprache und ihre Bilder deuten eine Katastrophe an. Michael Hallek spricht von der Gebirgsstraße, die mit 100 km/h befahren wird, obwohl dem Fahrer klar ist, dass er bei 30 km/h von der Straße fliegt. Es ist fünf nach zwölf, aber der Moderator hat noch die Chuzpe, das falsche Bild eines Pollers zu benutzen. Die Leugnung der Dringlichkeit der Not ist enorm. Die Leugnung des Stillstands und der Lähmung ist enorm.

 


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