Montag, 22. Januar 2024

Der schlecht gelaunte, mäkelnde Reinhard Müller von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22.1.2024

Klar, als Leser kommt man nicht mit. Man kann sich nur wundern und kurz inne halten. Reinhard Müller in seinem Leitartikel auf der ersten Seite der F.A.Z. (vom 22.1.2024): Kein Ersatz für Politik ist der  Titel des kleinen Texts. Er bezieht sich auf die vielen Demonstrationen am Wochenende mit dem - sagen wir: Abscheu gegen die braune Soße. "Demokratenfront" nennt Reinhard Müller diese verabredeten Zusammenkünfte des gemeinsamen, öffentlichen Sprechens. Eine Front ist nicht zu erkennen, wohl eine Vielzahl plakatierter, unpersönlich adressierter Einsprüche. Die Demonstrationen, gibt Reinhard Müller zu verstehen, sind Herausforderungen eines Gegners, der nicht auftaucht. Lustig, nicht wahr?

Seinen Spott gibt er nicht zu. Gravitätisch schreibt er:

"Man sollte aber nicht den Eindruck erwecken, Versammlungen mit dem Gütesiegel von Staats- und Parteispitzen wären ein zwingender Widerstandsakt. Denn der setzte ja ein Unrechtsregime voraus. Das rechtzeitige Aufstehen soll offenbar das Sitzenbleiben früherer Generationen ausbügeln. Das ist anmaßend. Aber man fühlt sich gut dabei und satt. Auch das ist eine Gefahr".

 Aber man fühlt sich gut dabei und satt. Woher weiß der gute Mann das? Mit wie vielen Leuten hat er gesprochen? Sagt er nicht. Seine abfällige Bemerkung begründet er nicht. Freut er sich nicht?

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