Mittwoch, 2. Dezember 2015

Journalismus-Lektüre X: Die Hamburger Bewerbung für die Sommer-Olympiade 2022: abgelehnt. Schlimm?

Sehr schlimm.
Heute Morgen schrieb Frank Pergande in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (2.12.2015, S. 1, Nr. 280):
"Dabei ist das Olympia-Desaster ein so schwerwiegender Einschnitt, dass sich der Gedanke aufdrängt: So kann es nicht weitergehen. Das ist das Ende der Politik".

Das Ende der Politik? Du meine Güte. Der Mann hat einen kurzen Atem. Jetzt fängt doch Politik erst an. Eine Mehrheit der Hamburger war gegen das Riesen-Projekt. Ist das nicht vernünftig: das viele Geld für die dringenden Aufgaben einzuplanen? Und wieso ist ein Abstimmungsergebnis das Ende der Politik? Welches Konzept von Politik hat Frank Pergande? Sicher, er weist darauf hin, lag dieses Referendum-Resultat auf der Linie anderer Ablehnungen. Ist das öffentliche Nein-Sagen schlecht? Es ist lästig. Es signalisiert einen Widerspruch. Den zu verstehen und zu klären, ist Aufgabe der politischen Diskussion. Seltsam, wie der Journalist zur politischen Einschränkung aufruft - wie sein Kollege neulich, der bei einer alten  Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der U.S.A. zur Meinungsfreiheit beschied: so weit muss man nicht gehen (s. meinen Blog vom 30.10.2015). Man kann es auch anders sagen: schon wieder ein Text zu den politischen Tischmanieren. Und das zum Frühstück.  

 

(Überarbeitung am 23.9.2021) 

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