Montag, 7. Oktober 2019

Wann rastet Donald John aus?

Bald, sagt Majid Sattar in der Überschrift seines Berichts mit der schiefen Metapher Die Nerven des Präsidenten liegen blank (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.10.2019, S. 2, Nr. 232). In unserem Sprachgebrauch kündigen die blanken Nerven eine Überlastung der regulierenden Funktionen und einen Kontrollverlust an.

Schön wär's ja, dann würden die in unserer Öffentlichkeit kursierenden Fantasien und Hoffnungen auf eine Amtsverkürzung des U.S.-Präsidenten sich endlich einstellen und das Warten auf das impeachment-Verfahren hätte ein zügiges Ende. Leider hat Majid Sattar keinen persönlichen Kontakt zu dem Präsidenten und kann dessen Verfassung beobachten. Sein Befund der Überlastung ist erschlossen. Susan B. Glasser von der Zeitschrift The New Yorker (3.10.2019, online) bezieht sich auf eine empirische Basis: die Frequenz der Twitter-Aktivitäten des U.S.-Präsidenten - so hoch wie nie zuvor: im August dieses Jahres 690 und im September dieses Jahres 801 tweets. Seitdem der Bericht des special counsel Robert Mueller  im Frühjahr veröffentlicht wurde, mischte sich Donald John Trump mehr & mehr ein. Jetzt nannte er den (konservativen) Senator Mitt Romney: a pompous ass. Gutes Zeichen? Schlechtes Zeichen? Die Amplitude seines Wütens hat zugenommen. Sie wird weiter zunehmen. Donald John Trump wird nicht nachgeben.

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