Montag, 10. Februar 2020

Wenn man die Wahrheit verdrehen will, kriegt man sie verdreht. Kriegt man die Verdrehung korrigiert?

 Nancy Pelosi, das ist wichtig festzuhalten, hat am Ende der Rede des U.S.-Präsidenten an die Nation die Kopie von dessen Redemanuskript zerrissen. Nicht während der Rede. Ihr Zerriss war ein mächtiger Verriss. Das hat Donald John Trump nicht hingenommen. Jetzt gibt es ein über Facebook und Twitter verbreitetes Video, das Nancy Pelosis sprachlosen Kommentar zu einem Akt des Frevels an der Tradition der Präsidenten-Ansprache macht: während der Präsident sein Manuskript vorträgt, wird Nancy Pelosis sorgfältiges, für den Papierkorb langsames Verkleinern als Interpunktion der Liste präsidialer Erfolgsmeldungen - dazwischen geschnitten.

Die Montage macht's. Das wussten Eisenstein und Hitchcock ganz genau. Donald John Trumps Leute haben sich erinnert. Die Montage hat einen anderen Kontext kreiert: jetzt feixt Nancy Pelosi gewissermaßen hinter dem Rücken des U.S.-Präsidenten, während er spricht; sie unterläuft seine Rede. Das ist Donald John Trump: unbeeinruckt von dem, was die Sprecherin des Kongresses ihm sagt - schlägt er zurück und macht seinen Punkt. Er gibt nicht nach und zahlt zügig zurück.

Maureen Down, Kommentatorin der New York Times, zitiert einen ernüchterten Demokraten (als sich abzeichnete, dass zum Impeachment-Verfahren kein Zeuge vorgeladen würde) - dass die Republikanische Partei die Kontrolle über "diesen Präsidenten" verloren hätte: "It's gone. The state of the union is there is no union. How can there be, when one side is petrified of their Godzilla?"

Was machen die Nordamerikanerinnen und Nordamerikaner mit - Godzilla? Zuerst müssten sie ihn erkennen. Und dann, das wissen alle (alten) Kinogänger, folgt viel Arbeit. Leider sind wir nicht im Kino. Das Konzept der Wahrheit droht unter die Räder zu geraten.


Ob sich unsere Regierung wappnet?      

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