Donnerstag, 28. Oktober 2010

Der Triumph des Ressentiments gegenüber der Psychoanalyse

Gestern traf ich auf dem Abendessen meiner (angeheirateten) Verwandtschaft eine junge Frau, die in Maastricht Psychologie studierte und in Aachen Psychologie studiert. Ich fragte sie nach ihrer theoretischen Orientierung. Eine wäre ausgeschlossen, antwortete sie, die wäre wissenschaftlich nicht bewiesen: die Psychoanalyse - das sagten alle ihre Professoren. Abgesehen davon, dass man eine Theorie nicht beweisen kann, ist das starker Tobak: der Triumph des Ressentiments. Im Mai 1933 verbrannten unsere braunen Jungs  mit großen Gejaule Sigmund Freuds Seelen-zergliedernde Arbeiten. Heute werden sie mit einem Totschlag-Argument vernichtet - und die jungen Leute im Westen unserer Republik werden nicht angeregt, den Reichtum dieses Autors zu entdecken. Die unverstanden Folgen des nationalsozialistischen Kahlschlags, schrieb Pierre Legendre, ist die Zerstörung des Vaters. Auch des intellektuellen Vaters.  

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