Freitag, 11. Oktober 2013

Wo sind wir zu Hause?

In der Sprache, sagt Otto Kronsteiner in der SZ auf der Leserbrief-Seite (S. 15, 11.10.2013). Er meint das Boarische hoid. Ich denke an das Gemisch aus Berliner und Ruhrgebiets-Idiom und -Tonfall mit französischem Vokabular meiner Eltern und Großeltern und an die Rührung, wenn ich davon etwas wieder höre. Du machst mich ganz kolone - hörte ich vor einiger Zeit, aber hatte ich Jahrzehnte nicht mehr gehört. Oder: Billet statt Ticket. Wo bleiben die alten Redewendungen? Die alten Melodien? Es ist die Sprache der Kindheit, die die Erinnerungen an unsere Wurzeln konserviert und die wir vielleicht erhalten haben im inneren Dialog - im einsamen Sprechen und Suchen. Es ist wahrscheinlich nicht die einzige Heimat, die wir uns erhalten.

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