Freitag, 6. Mai 2016

Der FC Bayern München verliert das Halbfinale mit einem verschossenen Elfmeter

Neunzig Minuten gut gespielt und verloren: so die Bilanz des Spiels des FC Bayern München am vergangenen Dienstag, dem 3.5.2016. Die zweite, von den Mitleid-bereiten Journalisten des Zweiten Deutschen Fernsehens in die Interwiews gebrachte Bilanz lautete: unverdiente Niederlage? Klar doch; dem schlossen sich Einige in ihrer Enttäuschung an. Die Kurz-Gespräche boten einige Lehr-Minuten im Fach: Beweglichkeit der Moral und Verwechslung der Etagen. Der Sport ist unbarmherzig: nur das innerhalb des Regelwerks erzielte Resultat zählt. Andere Überlegungen sind irrelevant. Einen Verdienst im Kontext einer den Sport tranzendierenden Gerechtigkeit gibt es nicht. Ein Verdienst als eine Auszeichnung wird einem gegeben oder verliehen. Das Honorar als einen Verdienst zu bezeichnen, wie das früher geläufige Sprech-Praxis war, gehört zu einem anderen Kontext. Lebensgeschichtliche Gerechtigkeit ist keine Kategorie des Sports - wohl die Fairness des Wettbewerbs (gleiche Bedingungen, gleiche Regelauslegung, gleiche Wettkampf-Mittel, kein Betrug). Wer gewonnen hat, hat gewonnen.

Niemand erinnerte sich an den  Elfmeter in der letzten Woche, mit dem der FC Bayern München sich ins Endspiel des DFB-Pokals mogelte. Da zählte für die Münchener Moral der Sport als Sport. Am vergangenen Dienstag ging es darum, mit der Enttäuschung der Größenfantasie  des Fußballvereins zurecht zu kommen - der dreifache Sieg in drei Wettbewerben als Mindesterfolg. Wenn der beste Fußball-Trainer der Welt engagiert wird, muss die beste Fußball-Mannschaft herauskommen. So rechnen maßlose Geschäftsleute. Sportler kennen den Sport.

(Überarbeitung: 17.5.2016)

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