Dienstag, 22. August 2017

Die Fantasie vom Freien Markt oder Freien Wettbewerb

Auch Wirtschaftswissenschaftler träumen - sie merken manchmal nicht, dass sie träumen. Vor einer Woche (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13.8.2017, S,. 22)  empfahl Peter Bofinger - Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung und (wenn ich mich richtig erinnere) einsame Stimme im Chor der Krämer beim  Streit um das Management der griechischen Schulden - das Gegenmittel zum ökonomischen Fantasieren: eine kluge Industriepolitik des Staates. Der freie Markt ist nicht frei; auf ihn lässt sich gut in den Abgrund wirtschaften. So hat das Peter Bofinger nicht gesagt. Aber seine Beispiele sind: die Banken, die Atomkonzerne, die Autoindustrie. Man kann sie nicht einfach ihrer Geschäftsfreude überlassen.

Eine Woche später in derselben Zeitung (22.8.2017, S. 20) melden sich die Kollegin und die Kollegen (Isabel Schnabel, Lars Feld, Christoph Schmidt und Volker Wieland)  des Beratungsgremiums zu Wort und argumentieren für die Banken und die Atomkonzerne. Ihre Verteidung klingt auch plausibel. Die Autoindustrie haben sie vergessen. Die Abhängigkeit des unfreien freien Marktes von der Ausbeutung der machtvollen kursierenden Fantasien von Status, Reichtum und Macht sehen sie auch nicht. Dabei ist Donald Trump der gewählte Repräsentant der Ellenbogenschubserei auf dem Markt des Reichtums und des Glamours. Jetzt können wir sehen, was ein Herr des Geschäfts mit seinen zerstrittenen Mannschaften und seinen entsetzten, zerstrittenen politischen Kolleginnen und Kollegen anrichtet. Haben wir Grund, die Macht der Geschäftsleute auf dem freien Markt zu feiern? 

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