Dienstag, 8. August 2017

Neues und Bekanntes von der betrügerischen Heiligen Kuh XXXXXIX: Es klappt nicht, aber der BMW-Chef behauptet das Gegenteil

Ein Fall aus meiner Familie: der Familienvater (drei Kinder) fuhr mit seinem Touran in die VW-Werkstatt, um das Software-Update aufspielen zu lassen. Es ging nicht. Es gab eine Fehler-Meldung. Die alte wollte die neue Software nicht - wie sagt man: aufnehmen? integrieren? Es geht also nicht so einfach wie mit einer gängigen Rechner-Software.

Was sagt uns das? Der als Lösung angekündigte Eingriff ist ein schwerer Eingriff. Die existierende Software ist das Produkt intensiven Tüftelns. Würde man Karl Poppers (strenges) Falsifikationskriterium anlegen, dann müsste man sagen: der Vorschlag von VW ist gescheitert. Ein Fall reicht. Nun hat sich im Wissenschaftsbetrieb herumgesprochen, dass man eine Theorie schlecht mit einem Experiment widerlegen kann. Okay. Wir haben: ein Gegenbeispiel.

Interview mit dem BMW-Chef, abgedruckt in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (6.8.20167, S. 21), Harald Krüger. Er sagt: "Der Diesel kann sich sehen lassen". Er sagt: "Immerhin werden durch die Updates der Hersteller die Stickoxid-Emissionen um 25 bis 30 Prozent reduziert".
Frage: "Verliert der Diesel durch das Update an Leistung?"
Harald Krüger: "Nein. Das kann ich ausschließen. Das Update führt hier zu keinen Einbußen".
Frage: "Wie lange dauern diese Updates?"
Harald Krüger: "Das geht nicht ganz so schnell. Die Softwarepakete sind heute schon in der Entwicklung. Die letzten werden Mitte 2018 fertig sein. Das häng auch an der Genehmigungsdauer des Kraftfahr-Bundesamtes".

Was sagt uns das? Es ist etwas versprochen worden - neulich, beim großen Treff - , das es noch nicht gibt. Harald Krüger nennt Zahlen, die noch nicht erhoben wurden. Woher weiß er das? Er weiß es nicht, er behauptet es. Leider ließen sich die Journalisten Corinna Budras und Rainer Hank damit abspeisen. Ob der Herr so überzeugend wirkte?  Gekonntes Bluffen ist nicht einfach.      

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