Montag, 17. Oktober 2011

Ein erschreckendes Missverhältnis

Am Samstag machte der Kölner Stadt-Anzeiger mit zwei Schlagzeilen auf:
1. Kinder - krank an Leib und Seele
2. Merkel legt sich mit Obama an. Kanzlerin verwahrt sich gegen Druck der USA und fordert eine Finanzmarktsteuer.
Die Kinder leiden bei uns enorm an der Armut ihrer familiären Systeme, unsere Regierung (vor allem)  an der gewaltigen Verschuldung der EU -  die bundesdeutsche Verschuldung natürlich eingeschlossen. Die Linderung der Verschuldung wird einen drei- bis vierstelligen Milliarden-Betrag kosten und die am dringlichsten notwendige Realisierung des Projekts der sozialen Gerechtigkeit weiter hinausschieben - bis auch die psychosozialen Folgekosten dieses Scheiterns gewaltige Ausmaße erreicht haben werden. Im Augenblick werden wir vorsichtig zur Kasse gebeten, um uns an den Folgekosten des mehr oder weniger intensiv betriebenen Fantasierens vom Erwerb der teuren Repräsentationen von Macht, Status und Glück zu beteiligen. Im Augenblick können wir resümieren, wie das Konzept der fröhlichen Verschuldung wenig der Realitätsbewältigung, aber viel der Wünsche-Inflation gedient hat. Dabei haben wir offenbar unsere Geschichte aus dem Blick verloren: wie die Bundesrepublik aus den Ruinen Deutschlands mit alliierter Hilfe und unter alliierter Aufsicht in dem Schock der Nachkriegszeit und in der Nachkriegsarmut entstand.

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