Montag, 3. Oktober 2011

What a glorious day - I'm singin' in the rain!

Es ist jammerschade, dass die Autoren mancher in der Öffentlichkeit kursierender Begriffe nicht genannt werden. Vermutlich sind es Ministerialbeamte. Der Autor oder die Autorin des Moratoriums ist unbekannt. Der Autor oder die Autorin des Rettungsschirms auch. Wer hat sich wann diesen Begriff in welchem Büro oder Restaurant (oder wo sonst immer) ausgedacht? Er verkleinert die komplizierten EU-Begriffe:  jetzt EFSF (European Financial Stablility Facility) und später (ab 2013) EMS (Europäischer Stablilitäts-Mechanismus). Rettungsschirm. Komm unter meinen Schirm, heißt es. Kann man so jemanden retten? Der Einzige, den ich kenne, der sich mit einem Schirm schnell bewegen konnte, war Gene Kelly. Aber wenn man sich unter einen Schirm drängelt, ist es gemütlich; man kommt sich so nahe. Wahrscheinlich hatte der Autor oder die Autorin diese hübsche Fantasie des Sich-Aneinander-Drückens gemeint. Aber nur Unterkrauchen reicht nicht; einer oder eine muss den Schirm halten. Davon ist beim Rettungsschirm nicht die Rede. Die Metapher impliziert eine schiefe, gar nicht so freundliche Beziehung. Jemand guckt auf jemanden herab. Und schließlich: Wenn sich so Viele unter einen Schirm drängen, braucht man einen Sonnenschirm mit einem Ständer; diese Konstellation ist dann sehr unbeweglich. Gemütlich bleibt es dann nicht lange. Zum Retten kommt man auch nicht. Letzte Frage: Was wollte der Autor oder die Autorin nicht sagen? Antwort: Aus dem Retten mit dem Rettungsschirm wird nichts.

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