Freitag, 13. Januar 2017

Neues von der Heiligen Kuh XXXVII: sie hat sich verheddert

Jetzt wird es schlimm - oder nicht so schlimm. Eins nach dem anderen.
"Volkswagen in den Fängen des FBI" (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13.1.2017, S. 26), lautet die Überschrift des Textes von Carsten Germis. Unter-Überschrift: "Gut ein Jahr ermittelte die amerikanische Polizei im VW-Abgasskandal. Sechs Manager wurden jetzt angeklagt".

Zur Einstimmung in seinen Text beginnt Carsten Germis mit Jerry Cotton. Der Beginn passt zur Wortwahl des Skandals. Aus manchen Text-Zeilen dieser Zeitung tröpfelt hier und da die U.S.-Verachtung heraus. Jetzt werden sechs führende Leute des Wolfsburger Konzerns von gewaltigen Fangzähnen oder Fangkrallen bedroht; einer wird bereits festgehalten.  Der Abgasskandal ist ein strafrechtlich relevanter, schwerer, systematischer Betrug, der nicht nur Milliarden Buße kostet, sondern gleichzeitig die Unbarmherzigkeit (für die Folgekosten) und die Unverfrorenheit (sich im Betrug sicher zu fühlen) einer Industrie präsentiert.

Die U.S.-Jurisdikative sieht die Verantwortung für die Straftaten bei den Ingenieuren der Motoren-Entwicklung. "Die Spitze von VW in Wolfsburg", schreibt Carsten Germis, "kann damit aufatmen". Ob der Journalist auch sich oder die Kolleginnen und Kollegen seiner Redaktion meint? Mit wem sympathisiert er?

Er wird nicht aufatmen können - anders als bei uns verfolgt die U.S.-Ermittlungsbehörde ihren begründeten Verdacht weiter, bis sie ihn bestätigen kann. Das weiß auch Carsten Germis: anderenfalls hätte er nicht das Bild der Fänge benutzen müssen. Denn aus den Fängen gibt es kein Entkommen.

(Überarbeitung: 14.1.2017)  


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