Samstag, 14. Januar 2017

Neues von der Heiligen Kuh XXXXVIII: wann werden ihre Hüter zur Verantwortung gezogen?

Das Drama der Wolfsburger Anstrengung, das Ausmaß der Verantwortung der Konzernspitze bei dem systematischen Betrug zu vernebeln, konturiert sich. Gestern veröffentlichten die Süddeutsche Zeitung online und die Tagsthemen der A.R.D. die Aussagen zweier Kronzeugen der U.S.-Ermittlungsbehörden, die Ingenieure sind, den vertrauten und begründeten, sehr plausiblen Verdacht, dass die Chefs von Volkswagen vom Betrug wussten und ihn möglicherweise förderten.

Das ist nicht neu. Wer in einer Organisation gearbeitet hat, weiß, was man seinem Vorgesetzten sagen muss, sagen kann und was man verschweigen kann. Wenn es um das Überleben eines Konzerns geht, ist das überhaupt keine Frage. Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Konzern-Spitze und sicherlich auch die verantwortlichen Repräsentanten der beiden die überwiegenden Anteile des Konzerns besitzenden Familien informiert waren. Jetzt erleben wir, dass die juristisch abgedichtete Strategie der Konzern-Spitze und der (Haupt-)Eigentümer,  die Vertuschung zu behaupten -  um Geld zu sparen - , fehlzündet.

Was sie offenbar nicht ausreichend bedacht haben: um die präzise öffentliche und juristische Klärung ihres schweren Betrugs kommen sie nicht herum - die Folgekosten werden, je mehr die Klärung hinausgeschoben wird,  buchstäblich immer teurer. Vor allem kommt die Präsentation der schäbigen Moral der leitenden Konzern-Leute und der Konzern-Besitzer teuer - so teuer, dass diese Folgekosten nicht zu veranschlagen sind. Man kann es ganz einfach sagen: die Lüge der Wolfsburger Verantwortlichen korrumpiert unsere Demokratie. Es wäre schön, das Trauerspiel des Mauerns und des Lügens könnte beendet werden. 

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