Sonntag, 7. Mai 2017

Wir fangen noch einmal von vorn an und erinnern an die Spielregeln: "die Leitkultur"! "Die Leitkultur"!

Unser Innenminister Thomas de Maizière hat an die demokratischen Spielregeln erinnert; er rubriziert sie unter dem Stichwort Leitkultur. Wenn auf dem Fußball-Feld die Fouls bedrohlich zunehmen, ruft der Schiedsrichter die beiden Spielführer zu sich. Er wird sie ermahnen und ihnen drastische Interventionen androhen; er wird ihnen aber nicht das Spiel erläutern. Seit achtundsechzig Jahren (fast ziemlich genau auf den Tag) besteht die Bundesrepublik Deutschland - und da müssen wir noch an die Regeln erinnert werden? Die leben wir  uns doch täglich vor. Was stellt sich Thomas de Maizière vor, wie sie vermittelt werden?

Die Rede von der Leitkultur  ist kein Witz. Thomas de Maizière meint es todernst; es gibt für ihn keinen Anlass zum Losprusten. Er verzieht keine Miene. Er versucht, Benimm-Regeln zu erläutern.
Wir geben uns die Hand - und machen einen Diener oder einen Knicks: hätte er noch hinzufügen können. Den Abfall an Identitäts-Klischees kehrt er zusammen, unsere Geschichte skizziert er so vage wie möglich. Wer sind wir? Das weiß er nicht. Er glaubt, dass wir es auch nicht wissen. Schlechtes Zeichen. Der Mann ist in Not (s. meinen Blog "Hart, aber unfair" vom 17.3.2017).  Weißdergeier, was in der Bundesregierung und in den Bundesministerien läuft. Leider traut er sich nicht, darüber zu sprechen. Womöglich wären wir - was er einmal einräumte, als er keine Auskunft gab -  zu beunruhigt.

(Überarbeitung: 8.5.2017)

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