Mittwoch, 22. Januar 2014

Der 21.Januar 2014: ein Fernseh-Abend

Gestern hatte ich meinen DVD-Player lahm gelegt (falsche Bedienung) - also blieb ich vor dem Fernsehgerät hängen. Report vom Bayrischen Rundfunk: die Arbeiter, die die Bahnen, Pisten und Arenen für die olympischen Winterspiele bauten und herrichteten, wurden schrecklich ausgebeutet; der russische Regierungschef, so die Lesart, protzt wie er kann; eine Gruppierung der italienischen Mafia verbuddelte radioaktiven Abfall u.a. aus der Bundesrepublik in fruchtbaren Gegenden, in denen u.a. Gemüse angebaut wird - ein Kronzeuge, selber ein Schwerkrimineller, gab Auskunft über diese Form eines schwerkriminellen Geschäfts. Die Tagesschau veröffentlichte Foto-Belege der zehntausendfachen Folter, die die syrische Regierung anordnete. In der von Sandra Maischberger moderierten Rederunde kamen ein Opfer der Betrugskriminalität und ein Täter der Diebstahlskriminalität zu Wort. Danach schaltete ich aus und ging, aufgeladen mit den Beispielen mörderischer und weniger mörderischer Kriminalität, ins Bett. Heute las ich in der SZ, dass die chinesische Elite mehrere Billionen Dollar vereinnahmt und verschoben hatte in die Bankinstitute auf den einschlägigen Inseln. Kriminalität und Korruption hier und da. Das Geschäft im weitesten Sinne dominiert.

Mir fiel Wolf Zuelzers Buch zum Watergate-Skandal ein: Selbstzerstörung der Demokratie? Ein amerikanisches Lehrstück lautete der Titel. Wolf Zuelzer vertraute damals - 1975 - seine Hoffnung dem
Fragezeichen an; er schrieb (sinngemäß): man darf ein (demokratisches) System nicht ausreizen. Die Engländer nennen die dazu gehörige Haltung: decency. Man hält sich zurück und nimmt nicht, was man kriegen kann. Die Idee des Geschäfts lässt diese Form von Anständigkeit rückständig erscheinen: ein Depp, der sich am Ende einer Schlange anstellt. 2011 veröffentlichte James B. Stewart sein Buch mit dem Titel Tangled Webs. How False Statements Are Undermining America: From Martha Stewart to Bernie Madoff. Kein Fragezeichen.      

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