Freitag, 17. März 2017

Journalismus-Lektüre (Beobachtung der Beobachter) XXXXXV: Muss man Mitleid mit der Atomindustrie haben?

Der Konzern Eon macht Milliarden-Verluste - im Jahr 2016: 16 Milliarden Euro. Zusammen mit RWE und Uniper kommen die Firmen auf 25 Milliarden Euro Verlust. Helmut Bünder kommt in seinem Kommentar Ein teurer Schlussstrich (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.3.2017, S. 17) zu der verständnisvollen Formulierung: "die von der Energiewende gebeutelten Stromversorger".

Gebeutelt. Das ist nett. Knapp vierzig Jahre lang haben die Atom-Konzerne enorm verdient - mit einem Geschäft, von dem Mitte der 70er (oder etwas früher) vorhergesagt worden war, dass dessen Kosten nicht zu bezahlen wären. Davon abgesehen, sind die Kosten der unkontrollierten Verbrennung und des unkontrollierbaren Abfalls so gewaltig, dass ich dafür kein Wort kenne.

Die Entscheidung für die Atom-Energieerzeugung ist ein unglaublicher Skandal. Die Bewohner von Fokushima (und weiterer Umgebung) müssen für den Beleg der Katastrophe herhalten - jetzt werden sie offenbar (mit dem Mittel der Kürzung von Unterstützungsgeldern)  von der japanischen Regierung gewungen, ihre Wohnorte wieder aufzusuchen. Der Skandal ist nicht mit Zahlen zu beziffern. Es wird wirklich Zeit, dass dieses Geschäft geschlossen wird.  Es wird wirklich Zeit, dass verstanden wird, wie rigoros das Geschäft dominiert - unabhängig von der Regierungsform, auch in den demokratisch verfassten (westlichen) Gesellschaften, in denen die Geschäftleute animiert und dazu eingeladen werden,  kräftig und erbarmungslos zu fantasieren; unabhängig von einem vernüftigen wissenschaftlichen Rat. Es wurde und es wird nicht hingehört.

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