Mittwoch, 23. September 2015

Neues von der Heiligen Kuh XVI: eine Industrie zerlegt sich

Wie will Volkswagen den Betrug überleben? Elf Millionen Fahrzeuge sind betroffen, elf Millionen Besitzer müssten entschädigt werden. In den U.S.A. haben Besitzer dieser Diesel-VW begonnen, Sammel-Klagen einzureichen. Volkswagen wird nicht nur mit den betroffenen internationalen Behörden zu tun bekommen, sondern auch mit den Ansprüchen der Kunden. Dafür werden die
gestern vermeldeten knapp sieben Milliarden Euro als Rückstellung nicht ausreichen. Die Strafkosten werden erheblich sein. Der Aktienkurs der Volkswagen-AG befindet sich, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung, "im freien Fall"; ihr Wert ist in zwei Tagen um 40 Prozent gesunken. Was ist mit den Anteilseignern von VW-Aktien? Auch sie müssten entschädigt werden. Was ist mit dem Verlust des Ansehens der bundesdeutschen Automobil-Industrie weltweit? Und was wird mit unserer  Abhängigkeit von der Automobil-Industrie? Was wird aus uns? Viele Fragen. Wahrscheinlich klingt diese Vermutung seltsam: durch den Tsunami eines Betrugs erschüttert, bekommen wir die Quittung unserer Versäumnisse und unserer Geschichte vorgelegt - der stolze Exportweltmeister wird fortan kleine Brötchen backen müssen. Am besten fangen wir mit der Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen an.  

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