Freitag, 19. September 2014

Vertrautes zur Heiligen Kuh X

Alle Tage wieder. Am 10.10.2013 wurden landesweit die Geschwindigkeiten unserer Autofahrerinnen und Autofahrer kontrolliert. Die aufwändige Aktion hieß in der öffentlichen Diskussion nett und sportlich: Blitzmarathon. Gestern, am 18.9.2014, wurde sie wiederholt. "99 km/h zu schnell" titelte die SZ auf ihrer Panorama-Seite (Nr. 216, 19.9.2014, S. 10): "Polizei zieht positive Bilanz des Blitzmarathons - mit Ausnahmen". Damals fragte der Kommentar der SZ, warum die Kontrollen nicht regelmäßig erfolgten. Jetzt gab Ralf Jäger, Innenminister von NRW, diese Antwort: "Wir wollen die Köpfe erreichen, nicht die Portemonnaies". Die Köpfe wurden erreicht, kann man konstatieren; offenbar auch einige Geldbörsen - für den einen Tag. Auch für künftig? Das muss man bezweifeln. Eine Legislative, die ängstlich ist und mit schlechtem Gewissen die Einhaltung ihrer Gesetze kontrollieren lässt, hilft nicht den Autofahrern, die sich schlecht bremsen können. Wie wäre es, wenn diese teuren Jahres-Übungen des Zauderns aufgegeben und statt dessen strikt kontrollierte Tempolimits eingeführt werden? Unsere Regierung muss sich nur trauen. Leider zögern unsere Regierungen von Legislaturperiode zu Legislaturperiode.

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