Freitag, 25. Januar 2019
Neues von der Heiligen Kuh: sie wird von 100 Spezialisten fürs Einatmen & Ausatmen beatmet (83)
Zur Zeit läuft die Klamotte: Wie mache ich mich über ein Gesetz, das mir nicht passt, lustig? Einhundert Fachärzte der Pneumologie haben sich mit ihrer Stellungnahme zu den in der EU geltenden gesetzlichen Abgaswerten an die Öffentlichkeit gewandt - sie seien nicht ausreichend belegt - und fordern deshalb eine Überprüfung und eine Klärung des wissenschaftlichen Status der den Grenzwerten zugrunde liegenden Forschung. Ihre Stellungnahme kommt den Betrugsverbiegern (s. meinen Blog Das Tabu der Geschwindigkeitbegrentzung vom 23.1.2019) ) entgegen, weshalb ihr Auftrumpfen in der Öffentlichkeit gern aufgenommen wurde. Die Ärzte scherten sich weder um die einschlägige, den Grenzwerten zugrunde liegende Forschung, noch um die seit 2007 bestehenden Gesetze der Europäischen Union, noch um den Prozess demokratischer Verfahren, dass Gesetze nur vom Gesetzgeber in einem langwierigen Verfahren revidiert werden können - aber nicht mit einer ad hoc - Stellungnahme ärztlicher Honorationen, die ihren Status mit großem Tamtam in der Öffentlichkeit auszuspielen suchen, als hätten sie einen Joker in der Hand. Das haben sie nicht. Außerdem haben sie noch nicht gesagt, weshalb sie jetzt gegen die europäischen Gesetze der Vorsorge sind. Wen beabsichtigen sie zu schützen? Die Automobilindustrie, die mit ihren hochfliegenden Plänen und stattlichen Investitionen Reißaus zu nehmen, ihre betrogene Kundschaft aber nur schäbig zu entschädigen versucht?
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