Dienstag, 18. Juni 2019

Neues von den betrügerischen Hütern der Heiligen Kuh aus Wolfsburg: was ist mit einer sie beratenden Anwaltskanzelei? (86)

"Der Abgas-Skandal kommt VW auch bei seinen Beratern teuer. 1,77 Millliarden Euro hat der Konzern bislang im Hinblick auf alle Märkte und Marken an Honoraren gezahlt, darunter an Hering Schupener, Deloitte und Kanzeleien wie Freshfields, Jones Day sowie Kirkland & Ellis", lautete die Meldung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung neulich (s. meinen  Blog Neues von den betrügerischen Hütern  vom 16.6.2019). Heute, am 17.6.2019,  ist dort zu lesen (S.21):

"In der strafrechtlichen Verfolgung der dubiosen Aktiengeschäfte um den Dividendenstichtag ('Cum-Ex') haben Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt abermals die Kanzelei Freshfields Bruckhaus Deringer durchsucht".  

Freshfields ist die Kanzelei - das weiß ich seit gestern - , die VW juristisch berät. Das eine hat natürlich mit dem anderen nichts zu tun. Große Kanzeleien müssen leben. Außerdem wollen sie gut leben. Das wissen wir seit Tony Gilroys Filmarbeit Michael Clayton (Buch & Regie; U.S.A. 2007 ).

Weiter im Text der heutigen Zeitung:

"Ein Kanzleisprecher bestätigt die Razzia auf Anfrage der F.A.Z.: 'Die Durchsuchung bezog sich auf ein früheres Mandatsverhältnis unserer Kanzelei. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Beratung rechtlich nicht zu beanstanden war'. Die Anwälte von Freshfields hatten seinerzeit einer Vielzahl von Banken mit Gutachten Rückendeckung für die Legalität der Aktiengeschäfte gegeben".

An der Legalität gibt offenbar mittlerweile legale Zweifel. Ermittlungsverfahren wegen schwerer Steuerhinterziehung laufen, Schadenersatzklagen sind eingereicht. Was man sagen kann: ein Betrug kommt - wie auch immer - selten allein.   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen