Donnerstag, 19. Dezember 2013

Der Aufguss des E

Gestern am Mittwoch, dem 18.12.2013, widmete die Feuilleton-Redaktion der SZ ihre erste Seite (S. 11) ihrem Kollegen Joachim Kaiser, der 85 Jahre alt geworden ist. Vier Autoren gratulierten Joachim Kaiser in diesem großen Forum: Stefan Hunstein, Maurizio Pollini, Fritz J. Raddatz und Botho Strauss. Botho Strauss ließ die 1950er Jahre anklingen mit ihrer strengen Differenz von E und U: als die populäre Kunst noch als Massenvergnügen verachtet wurde. Hier sind einige Sätze von Botho Strauss über Joachim Kaiser - von denen ich gern wüsste, wie die Redakteure des Feuilletons, die Kenner und Liebhaber der populären Kunst sind, sie aufnahmen und für den Druck einrichteten: "Man möchte seine Intelligenz wie eine Melodie notieren können ... Intelligenz im Allgemeinen ist etwas Unleidliches. In der Regel beruht sie auf irgendeinem Charaktermangel oder auf dem Mangel an profunderen Gemüts- und Geistesleistungen ...Man muss es festhalten - und dazu lässt sich der Superlativ nicht vermeiden: Er ist der letzte und vorbildlichste Vertreter einer schöpferischen ästhetischen Reflexion und Bildung in einer Zeit, da die Intelligenz komplett amusisch und, ausschließlich aufs Soziale gerichtet, vom Sozialen vollkommen korrumpiert wurde".

Junge, Junge.  
 

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