Donnerstag, 19. März 2015

Big Neuro II

Das Human Brain Project - von der E.U. mit einer guten Milliarde Euro ausgestattet -  stockt. Es sollte, schreibt Philipp Hummel in der Süddeutsche Zeitung (10.3.2015, S. 16, Nr. 57), "mit Supercomputern, Datenbanken und Software-Werkzeugen zu bahnbrechenden Erkenntnissen gelangen. Das Ziel: eine Simulation des menschlichen Gehirns im Computer, von den molekularbiologischen Bausteinen bis hin zum menschlichen Verhalten". Zudem sollten degenerative (neurologische) Krankheiten mehr verstanden werden. So weit ist die Forschung nicht gekommen. Das ist nicht überraschend. Wie will man das menschliche Gehirn in einem Computer simulieren? Der Computer ist eine Verständnis-Metapher; wenn man sie wörtlich nimmt, führt sie in Sackgassen (s. meinen Blog vom 13.10.2014).

Jetzt soll es unter neuer Leitung weiter bewegt werden. Wolfgang Marquandt, mit der Koordination der Bewegung beauftragt, wurde dazu interviewt. Seine Antwort: "Man sollte nicht mehr den Eindruck erwecken, dass man mit den Ergebnissen des HBP (Human Brain Project) Krankheiten heilen oder Verhaltensweisen vorherbestimmen können wird. In erster Linie handelt es sich um ein IT-Infrastruktur-Projekt, das die Möglichkeiten für die Neurowissenschaften der Zukunft schaffen soll".
Bravo! Erst nachdenken, dann versprechen.

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