Freitag, 22. Juli 2016

Wer verdient, was er verdient?

Schwieriges Problem. Daran musste ich denken, als ich gestern las:

"Wer liest schon gern sein Gehalt in der Zeitung? Dass Sparkassenvorstände sich gegen eine Veröffentlichung ihrer Bezüge wehren, ist menschlich verständlich" ( Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.7.2016, S. 15).

Bei so viel Mitgefühl kommen mir die Tränen. Die armen Sparkassenvorstände, die so viel verdienen (von einer knappen Million abwärts) und so ein schlechtes Gewissen haben...haben sie sicherlich nicht. Es wäre doch interessant, wie ein Vorstand sein Gehalt erläutert.

Neben diesem Text von Hanno Mußler ist der Text von Kerstin Schwenn platziert. Das Rentenniveau soll angehoben werden - sieht ein Plan des deutschen Gewerkschaftsbundes vor. Das wiederum, so die Autorin, wäre vorschnell:

"Viele Faktoren - etwa die Belastung durch den Zuzug der Flüchtlinge - können schneller, als der Gewerkschaft lieb ist, den Abschwung bewirken und Arbeitsplätze gefährden. Die Politik darf in den Rentenüberbietungswetttbewerb nicht einsteigen".

Rentenüberbietungswetttbewerb: das ist das  Wort der Mahnung - nicht des Mitgefühls. Ungefähr 1400 Euro beträgt bei uns die durchschnittliche Rente - habe ich neulich aufgeschnappt und nicht überprüft (der Betrag erscheint mir ziemlich hoch).  Damit kann sich ein Rentner das Abonnement der Zeitung für die klugen Köpfe nicht leisten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen