Mittwoch, 24. Februar 2016

Nicht so Neues zur Heiligen Kuh XXV: alte Hüte tragen sich manchmal schlecht auf

Das Automobil, da sage ich nichts Neues (weil ich das schon lange sage), ist ein Kind der hochherrschaftlichen Kutsche: Abfahrt vor der eigenen, Ankunft vor der fremden Tür. An ihm kann man sich den Prozess, den Erfolg und die Folgen der Demokratisierung klar machen. Freie Fahrt für freie Bürger, sagte deshalb der Allgemeine Deutsche Automobil-Club folgerichtig: jeder sein eigener Herr oder jede ihre eigene  Dame. Jetzt haben wir die Variation: bar ist frei. Beim Geld ist es wie beim Auto: man muss sich sehr sorgen, wenn man es in der Tasche hat oder wenn man fährt oder parkt. Jetzt haben wir, zurück zum Automobil, zwei Varianten: das Auto mit Verbrennungsmotor und Elektromotor und das Auto nur mit Elektromotor; entweder wird es weiterhin individuell pilotiert oder von einer Elektrotechnik bugsiert. In beiden Fällen sitzt man weiterhin in der eigenen Kutsche. Besitz geht vor.

Wirklich? Was wäre mit einem massiven, wirklich komfortablen Ausbau des öffentlichen Transports? Wir bräuchten keine weiteren Parkplätze, keine Millionen an Batterien und Ladestationen. Das Problem der Erzeugung des Stroms bleibt. Wir wären frei. Die Kutschen-Narren können ja weiterhin ihr Vehikel kutschieren. Die Automobilindustrie müsste neu überlegen und sich anders orientieren - und nicht einfach den Besitz der privaten Kutsche fortschreiben und dafür Fakten schaffen.


(Überarbeitung: 26.2.2016) 

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