Freitag, 28. Februar 2014

Neues zur Heiligen Kuh VIII

Seite Eins der SZ von heute, dem 28.2.2014: "Ideen, die nicht zünden. Für Elektroautos fehlen noch immer leistungsfähige Akkus". Das technische Problem der Leistungsfähigkeit und Herstellung von Batterien interessiert mich jetzt nicht so sehr. Sondern die vertraute Fantasie von der Möglichkeit, den notwendigen Verzicht aufzuschieben.

Anfang der 70er Jahre wurde die Begrenztheit der Ölvorräte diskutiert. Der behutsame Umgang wurde empfohlen - der Verzicht auf das expansive Wachstum nahe gelegt. Die Bundesregierung führte vier Sonntage ein, an denen (bis auf Ausnahmen) das Autofahren nicht gestattet war. Welche Lösung wurde gefunden? Die Atomkraft. Sie verdrängte das damalige Interesse an der Sonnenenergie. Ein Kritiker der Atomenergie (deren Beherrschbarkeit und Kosten) brachte deren industrielle Ausbeutung auf das Bild eines Flugzeugs, das gestartet wird, ohne über eine Landebahn zu verfügen. Die Atomkraft  gestattete, den Verzicht aufzuschieben und über notwendige Einschränkungen nicht weiter nachzudenken.

Das Elektroauto lebt von der gleichen Fantasie, den Verzicht und die Einschränkung aufschieben zu können - das Argument vom sauberen Auto halte ich für eine Illusion. Wieder ist der Betrieb unvorbereitet: weder steht die Energie für die Millionen Autos, die gebaut werden müssten, um die alten zu ersetzen, zur Verfügung, noch gibt es angemessene, in Millionen-facher Verbreitung realisierbare Speichermedien. Heute schon müssen wir gut aufpassen, dass unsere elektronischen Geräte einen ausreichenden Ladezustand aufweisen. Wieder werden Milliarden ver-investiert, muss man befürchten, die vor allem dazu dienen, unser schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil wir unsere Lebensformen weiter pflegen möchten wie bisher.

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