Freitag, 10. Oktober 2014

Politik-Lektüre VII: Im Hamsterkäfig

Cartoons lesen politische Prozesse manchmal auf herrlich mehrdeutige, aber dennoch prägnante Art. Gestern die Zeichnung von Dieter Hanitzsch in der SZ (8.10.2014, Nr. 231, S. 4): In der linken Bild-Hälfte rennt Ursula von der Leyen (im schwarzen Hosenanzug und in schwarzen Pumps) mit großen (Sprinter-) Schritten im Hamsterrad, das an einer Halterung mit einem Fuß befestigt ist, auf dem steht: Verteidigungsministerium. Rechts im Bild schaut Angela Merkel, riesengroß,  interessiert zu. Das Bild eines Macht-Verhältnisses: die Kanzlerin lässt rennen. Wird Ursula von der Leyen sich erschöpfen und aufgeben? Wird jemand die Quälerei beenden?

Ein ungleicher Machtkampf findet statt. Ist er ungleich? Nico Fried hat auf derselben Seite den Machtkampf gelesen und kommentiert:
"Es ist freilich undenkbar, dass von der Leyen jemals stark genug sein wird, Merkel zu stürzen. Wenn sie Kanzlerin werden will, müsste Merkel nicht nur die Lust am Amt verlieren, sondern von der Leyen in der Fraktion helfen, in der die Ministerin viele Gegner und wenig Freunde hat. Das vermag Merkel nur, solange sie selber eine klare Mehrheit besitzt. Von der Leyen kann also nur ohne Merkel Kanzlerin werden - aber ohne Merkel wird sie niemals Kanzlerin. Und wenn das so ist, kann Merkel natürlich auch einfach weiterregieren".

Wie wär's mit einem Blick in das Verteidigungsministerium - weg vom Hamsterrad? Wer hat was zu verantworten?

1 Kommentar:

  1. Cartoons lesen politische Prozesse manchmal auf herrlich mehrdeutige, aber dennoch prägnante Art. Gestern die Zeichnung von Dieter ... ihamsterkaefig.blogspot.de

    AntwortenLöschen